jAWOhl 1: GEGENWIND? Wir bleiben standhaft!

jAWOhl 1: GEGENWIND? Wir bleiben standhaft!

Keine Angst vor der Zukunft – Wie managen wir Veränderungen?

Leitartikel von Frank Albrecht, Vorstandsvorsitzender des AWO Regionalverbandes Mitte-West-Thüringen e.V.

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Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel – und das in einer Geschwindigkeit, die viele herausfordert. Der demografische Wandel, Fachkräftemangel, wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Umbrüche betreffen uns alle, aber besonders die Sozialbranche steht vor enormen Herausforderungen. Der AWO Regionalverband Mitte West-Thüringen e.V. ist sich dieser Entwicklungen bewusst. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, begegnen wir dem Gegenwind mit Haltung, Entschlossenheit und einer klaren Strategie: Wir setzen auf Resilienz – als Organisation, als Verband und als Gemeinschaft.

Resilienz als Schlüssel zur Zukunftssicherheit

Resilienz bedeutet mehr als nur Widerstandskraft. Sie beschreibt die Fähigkeit, Veränderungen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen. In der Sozialbranche ist diese Fähigkeit essenziell. Wir arbeiten mit und für Menschen, die oft selbst mit schwierigen Lebenssituationen konfrontiert sind. Um ihnen zu helfen, brauchen wir stabile Strukturen, engagierte Fachkräfte und ein flexibles Mindset. Die Welt wird sich weiterhin verändern – das ist sicher. Aber wir können lernen, mit Veränderungen umzugehen. Resilienz hilft uns, uns an neue Gegebenheiten anzupassen, kreative Lösungen zu finden und unsere Werte auch in herausfordernden Zeiten zu bewahren.

Herausforderungen in der Sozialbranche

Die Sozialbranche steht unter Druck – aus mehreren Richtungen:

  • Fachkräftemangel: In Pflegeeinrichtungen, Kitas und vielen sozialen Angeboten fehlen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Wettbewerb um Fachkräfte ist härter geworden, und die Arbeitsbelastung für das bestehende Personal steigt. Finanzielle Unsicherheiten: Steigende Kosten für Personal, Energie und Infrastruktur treffen viele soziale Einrichtungen hart. Gleichzeitig bleibt die öffentliche Finanzierung oft hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Sie wird in Zukunft auch weiter spürbar zurückgehen.
  • Bürokratische Hürden: Komplexe Regularien und Dokumentationspflichten belasten Fachkräfte zusätzlich und nehmen wertvolle Zeit für die eigentliche Arbeit am Menschen in Anspruch.
  • Gesellschaftlicher Wandel: Die Bedürfnisse der Menschen verändern sich. Digitalisierung, neue Familienstrukturen und soziale Ungleichheiten erfordern neue Konzepte und Herangehensweisen. Diese Herausforderungen sind real. Aber sie sind nicht unüberwindbar. Der Schlüssel liegt in einer klaren Strategie, einem starken Zusammenhalt und einer positiven Grundhaltung.

Was kann der AWO Regionalverband tun, um stark zu bleiben?

Unsere Antwort auf den Wandel ist ein Dreiklang aus Mitarbeitendenorientierung, Innovationskraft und Wertebewusstsein.

Mitarbeitendenorientierung: Den Menschen in den Mittelpunkt stellen

Unsere Mitarbeitenden sind das Fundament unserer Arbeit. Ohne sie gäbe es keine Betreuung, keine Pflege, keine Unterstützung für Menschen in Not. Deshalb setzen wir auf:

Attraktive Arbeitsbedingungen: Wir arbeiten kontinuierlich daran, faire Löhne, flexible Arbeitsmodelle und gute Weiterbildungsangebote zu bieten.

Gesundheitsförderung: Ein hoher Arbeitsdruck kann nicht die Norm sein. Wir setzen auf Maßnahmen zur psychischen und physischen Gesundheit unserer Beschäftigten.

Wertschätzung und Mitbestimmung: Wer sich gehört und wertgeschätzt fühlt, bleibt motiviert. Wir stärken die Beteiligung unserer Mitarbeitenden und fördern eine Kultur des offenen Dialogs.

Innovationskraft: Neue Wege gehen

Veränderungen bedeuten auch Chancen – wenn wir bereit sind, sie zu ergreifen. Das bedeutet für uns:

Digitalisierung nutzen: Ob digitale Pflegeplanung, moderne Kommunikationswege oder neue Schulungsformate – digitale Lösungen können den Alltag erleichtern und Prozesse effizienter gestalten.

Kooperationen stärken: Niemand kann die Zukunft allein meistern. Wir setzen auf Netzwerke, Partnerschaften und gemeinsame Projekte mit anderen Trägern, Unternehmen und der Wissenschaft.

Neue Arbeitsmodelle etablieren: Ob Job-Sharing, interdisziplinäre Teams oder neue Qualifizierungswege – die Sozialbranche braucht innovative Ansätze, um attraktiv und leistungsfähig zu bleiben.

Wertebewusstsein: Haltung bewahren

Die AWO steht seit über 100 Jahren für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Gerade in unsicheren Zeiten ist es wichtig, an diesen Werten festzuhalten.

Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen: Wir setzen uns für soziale Gerechtigkeit ein – sei es durch politische Arbeit, durch konkrete Hilfsangebote oder durch die Stärkung des Ehrenamts.

Nachhaltigkeit als Prinzip: Soziale Arbeit und ökologische Nachhaltigkeit gehören zusammen. Wir achten auf ressourcenschonendes Wirtschaften, nachhaltige Beschaffung und langfristige Investitionen.

Offenheit für Wandel: Werte bewahren bedeutet nicht, starr zu bleiben. Es bedeutet, sie aktiv zu leben und an neue Gegebenheiten anzupassen.

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Gemeinsam durch den Gegenwind – Beratung in der AWO-Geschäftsstelle in Weimar

Ja, es gibt Herausforderungen. Aber es gibt auch Lösungen. Die AWO Thüringen wird weiter für soziale Gerechtigkeit kämpfen, für gute Arbeitsbedingungen einstehen und neue Wege gehen. Wir bleiben standhaft – nicht, weil wir Veränderungen ignorieren, sondern weil wir sie aktiv gestalten. 

Die Zukunft macht uns keine Angst. Denn wir wissen: Gemeinsam sind wir stark und wir werden die vielen Ungewissheiten gut managen.

Stabsstelle Kommunikation
Stabsstelle Kommunikation

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