
Millionen von Menschen sind weltweit auf der Flucht. Kriege, Naturkatastrophen und Hunger zwingen sie, ihre Heimat zu verlassen. Ihre Wege sind verworren und lebensgefährlich; das Ankommen im neuen Zuhause selten einfach. An ihren Zielorten sind die Geflüchteten oft auf umfangreiche Unterstützung angewiesen. Unser Bedürfnis und unsere Pflicht, in Solidarität mit Menschen mit Fluchterfahrung zusammenzustehen, begründen wir durch die Leitsätze unserer Weimarer Erklärung:
Liebe ist die Triebkraft hinter unserem Engagement. Sie manifestiert sich in der bedingungslosen Unterstützung und im bedachten Handeln, das darauf abzielt, geflüchteten Menschen Würde und Respekt entgegenzubringen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Unsere Mitarbeiter*innen und Freiwilligen der AWO begegnen den Menschen mit einer Herzlichkeit, die über Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede hinweg Vertrauen schafft. Wir öffnen sichere Räume, in denen sich Menschen mit Fluchterfahrung akzeptiert und wertgeschätzt fühlen können.
Wir verstehen die Vielschichtigkeit menschlicher Erfahrungen, besonders im Kontext von Flucht und Vertreibung. Wir begegnen jedem Menschen mit Empathie und Offenheit, wobei seine individuelle Geschichte und seine Bedürfnisse Anerkennung finden.
In unserer täglichen Arbeit würdigen und fördern wir die Stärken und Fähigkeiten sowie die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein von Menschen mit Fluchterfahrung. Von Sprachkursen bis hin zu Berufsausbildungen unterstützen wir Menschen dabei, ihre eigenen Talente zu entfalten und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.
In der kollektiven Anstrengung, Menschen zu helfen, demonstrieren wir, dass Solidarität und Zusammenarbeit zu außerordentlichen Ergebnissen führen können.
In diesem Kontext setzt sich der AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V. aktiv im bundesweiten Projekt „100 Boote. 100 Millionen Menschen" ein, das darauf abzielt, auf die Situation geflüchteter Menschen aufmerksam zu machen und Unterstützung zu leisten. In dem von der Ehrenamtsakademie der AWO Sachsen-Anhalt initiierten Kunstprojekt sollen 100 XXL-Faltboote entstehen. Die fünf Meter langen Kunstwerke stehen für die fatale Situation, in der viele Menschen ihr Leben riskieren müssen, um in Sicherheit zu gelangen. Die Boote symbolisieren die Notwendigkeit, solidarisch zusammenzustehen und humanitäre Hilfe auf allen Ebenen zu leisten. Alle Boote werden zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 in Berlin aufgestellt.

In unserem Verbandsgebiet sind seit November 2023 fünf Boote entstanden. Im Rahmen von Events und Aktionstagen wurden und werden sie mit Statements versehen und künstlerisch gestaltet.
Durch unser Engagement im Projekt "100 Boote. 100 Millionen Menschen" zeigen wir deutlich, dass die Werte der Weimarer Erklärung mehr als nur Worte sind – sie sind die Grundlage für konkrete Taten. Wir leisten unseren Beitrag dazu, eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen sicher und frei leben können. Aus unserem Miteinander kann etwas Großes entstehen - eine Welt, in der Mitgefühl, Solidarität und Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen.

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