
Seit 4 Monaten arbeiten wir in unserer neuen Verbandsstruktur. In den folgenden 4 Interviews sprechen wir mit Frank Albrecht (Vorstandsvorsitzender), Andrea Händschel (Bereichscontrollerin und Geschäftsbereichsmanagerin Pflege und Gesundheit), Heide Broda (Regionalmanagerin und Schnittstelle zum Vorstand Bildung und Eingliederungshilfe) und Emöke Oláh-Schenzel (Geschäftsbereichsmanagerin Beratung und Jugendhilfe) über den vergangenen und laufenden Veränderungsprozess und ihre Wünsche für das Jahr 2024.
AWO MWT: Herr Albrecht, wie würden Sie die neue Struktur im Verband in 3 kurzen Sätzen beschreiben?
F.A.: Diese Reform war in vielerlei Hinsicht notwendig. Sie geschieht in enger Auswertung unseres Consulting-Prozesses des vergangenen Jahres. Die Strukturreform sichert alle wichtigen Angebote unseres Verbandes für die Zukunft.
AWO MWT: Was waren die größten Herausforderungen in den letzten 4 Monaten?
F.A.: Die größten Herausforderungen bestanden darin, einen sehr komplexen Gesamtprozess mit einer ambitionierten Timeline in Einklang zu bringen.
AWO MWT: Mit Blick auf die letzten Monate im Jahr 2023: welche strukturellen Themen müssen noch bearbeitet werden?
F.A.: Wir werden im letzten Quartal alle bisherigen neuen und veränderten Funktionen, Prozesse und Abläufe eng und konsequent evaluieren und bei Notwendigkeit Anpassungen vornehmen.
AWO MWT: Was wünschen Sie sich für das Jahr 2024?
F.A.: Ich wünsche mir, dass wir auf ein arbeitsreiches und mit notwendigen Veränderungen gespicktes Jahr mit Stolz und Freude zurückblicken und alle Beteiligten und Verantwortungsträger*innen mit größtmöglicher Sicherheit ihre Aufgaben wahrnehmen können.
AWO MWT: Andrea, was sind deine Aufgaben innerhalb der neuen Struktur des Regionalverbandes?
A.H.: Als Bereichscontrollerin und aktuell als Bereichsmanagerin sind meine Aufgaben sehr vielseitig. Ich verstehe mich in erster Linie als Bindeglied zwischen unseren Einrichtungsleiterinnen und Einrichtungsleitern im Geschäftsbereich Pflege & Gesundheit und dem Vorstand. Gemeinsame Entwicklung von strategischen Entscheidungen mit dem Wissen, was die täglichen Herausforderungen der Einrichtungsverantwortlichen sind, erfordern ein hohes Maß an Toleranz, Vertrauen und Miteinander.
AWO MWT: Was waren deine größten Herausforderungen in den letzten 4 Monaten?
A.H.: Meine größte Herausforderung waren wohl das Bewahren meiner Stärke und die Zuversicht, damit ich auch schwierige Entscheidungen gemeinsam mit dem Leitungsteam treffen konnte. Einrichtungsformen zu verändern und dabei alle Kolleginnen und Kollegen mit höchster Transparenz einzubeziehen und mitzunehmen, war sowohl zeitlich als auch emotional sehr herausfordernd.
AWO MWT: Welche Veränderungen sind für dich am deutlichsten spürbar?
A.H.: Der eigene Blick schärft sich. Der Blick der Kolleginnen und Kollegen schärft sich. Gerade in einer turbulenten Zeit ist die Kommunikation das wichtigste Instrument, um alle zusammenzuhalten. So spüre ich, dass sich auch die Kolleginnen und Kollegen untereinander Hilfe anbieten, sich austauschen und miteinander eine Entwicklung vollziehen. Ich spüre, wie sich Stabsstellen untereinander austauschen, sich helfen und stützen. Bereichsübergreifend werden Ideen gesponnen, aber auch angepackt und umgesetzt, mit Elan und Freude. Das spornt mich an und gibt Energie.
AWO MWT: Welche Themen werden du und dein Team in den letzten Monaten des Jahres 2023 bearbeiten?
A.H.: Die wichtigsten Themen betreffen vor allem die Zahlen. Wie starten wir in das neue Jahr mit dem guten Gefühl, unsere Einnahmesituation aufrecht aufgestellt zu haben? Wir möchten für das kommende Jahr eine Planung entwickeln, mit der gearbeitet werden kann, an der man sich orientieren kann. Außerdem werden wir in den Einrichtungen an der Teamformation arbeiten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder das Gefühl geben, sie werden gesehen und gehört. Auch möchte ich für unseren Geschäftsbereich eine Struktur voranbringen, welche den beiden anderen Bereichen ähnelt – die Rede ist von den Regionalmanager*innen. Ich denke, diese Personen können in den Regionen um ein Vielfaches mehr unterstützen, als das aktuell der Fall ist.
AWO MWT: Was wünschst du dir für das Jahr 2024?
A.H.: Für das nächste Jahr wünsche ich mir, neben den neuen Projekten, auch ein bisschen mehr Beständigkeit. Zeit, um die Dinge gut zu planen und eine Ausführung leichter zu gestalten. Ich wünsche mir dadurch für meine Kolleginnen und Kollegen im Geschäftsbereich ein wenig mehr Leichtigkeit. Ich wünsche mir, dass unser Team weiterhin wächst, gemeinsam und miteinander. Ich denke, das ist unsere Stärke.
AWO MWT: Heide, was sind deine Aufgaben innerhalb der neuen Struktur des Regionalverbandes?
H.B.: Als Regionalmanagerin für Jena im Geschäftsbereich Bildung und Eingliederungshilfe bin ich in erster Linie Ansprechpartnerin für die Einrichtungsleiter*innen im Geschäftsbereich.
Ich biete pädagogische Beratung und Unterstützung und kümmere mich um das Beschwerdemanagement. Weiterhin vertrete ich den Regionalverband in Ausschüssen und Gremien.
In erster Instanz werden mit mir Personalangelegenheiten abgesprochen. Dementsprechend gehört es auch zu meinen Aufgaben, Personalentwicklungsgespräche zu führen und Organisationsprozesse von Einrichtungsleiter*innen, wie Urlaubs- oder Dienstreiseanträge, aber auch finanzielle Vergabeprozesse freizugeben.
Es ist mir ein großes Anliegen, in meiner Funktion eine positive Unternehmenskultur und konstruktive Zusammenarbeit zu fördern.
AWO MWT: Was waren deine größten Herausforderungen in den letzten 4 Monaten?
H.B.: Herausfordernd fand ich das Einfinden in die neue Organisationstruktur. Neben meiner Tätigkeit als Kitaleiterin erforderte das ein ganz neues Zeitmanagement.
AWO MWT: Welche Veränderungen sind für dich am deutlichsten spürbar?
H.B.: Wir haben deutlich an praktischer Zusammenarbeit innerhalb der Geschäftsstelle und des Teams Bildung und Eingliederungshilfe hinzugewonnen. Die Zusammenarbeit mit den Stabsstellen hat sich sehr gut entwickelt. Dadurch konnten Prozesse wie beispielsweise die integrative Abrechnung optimiert werden.
AWO MWT: Welche Themen werden du und dein Team in den letzten Monaten des Jahres 2023 bearbeiten?
H.B.: Wir dürfen nicht müde werden, gemeinsame Ziele festzulegen. Geringen Auslastungszahlen sollten wir professionell begegnen.
Ich möchte auch weiterhin eigenständige Aufgabenbewältigung ermöglichen und zulassen.
Wir möchten eine gelebte Feedbackstruktur schaffen. Dafür ist es wichtig, fortwährend voneinander zu lernen und unsere Tätigkeit gemeinsam zu gestalten.
AWO MWT: Was wünschst du dir für das Jahr 2024?
H.B.: Ich möchte mich in eine wertschätzende Zusammenarbeit mit all unseren Einrichtungsleiter*innen, Geschäftsbereichen und Stabsstellen einfinden. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsame Ziele erreichen und unsere Erfolge feiern. In unserer Gemeinschaft erleben wir Humor, Ehrlichkeit, Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, Neugierde, Kreativität und Toleranz.
AWO MWT: Emöke, was sind deine Aufgaben innerhalb der neuen Struktur des Regionalverbandes?
E.O-S.: Als Geschäftsbereichsmanagerin bin ich verantwortlich für die Leitung und Organisation des Geschäftsbereichs Beratung und Jugendhilfe, die Entwicklung von Zielen und strategischer Ausrichtungen sowie die Analyse aktueller Projekte.
Mit meiner Tätigkeit fördere ich sowohl die Synergien untereinander als auch die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden des Bereichs.
Im Rahmen meiner Budgetverantwortung stelle ich sicher, dass die finanziellen Ressourcen effizient genutzt werden. Um dem Vorstand regelmäßig ein Reporting über die finanzielle Situation im Bereich zur Verfügung stellen zu können, arbeite ich eng mit der Finanzbuchhaltung und der Bereichscontrollerin zusammen. Mit meiner Teilnahme an Ausschüssen und Gremien vertrete ich sowohl den Bereich als auch den Verband nach Außen.
Zu meinen Aufgaben gehört auch die Qualitätssicherung. Das bedeutet die Sicherstellung der Einhaltung fachlicher Standards sowie die fachliche Begleitung und Unterstützung der Einrichtungsleiter*innen und Projekte innerhalb des Bereichs. Dazu gehört auch die Koordination und Zusammenarbeit mit internen und externen Partner*innen, um effiziente Prozesse zu entwickeln und zu pflegen.
AWO MWT: Was waren deine größten Herausforderungen in den letzten 4 Monaten?
E.O-S.: Herausfordernd war insbesondere das Kennenlernen und Überblicken der Einrichtungen und Projekte mit all seinen Besonderheiten, Zielgruppen und deren Vielschichtigkeit beispielsweise in der Finanzierung.
Gefordert hat mich auch das Etablieren einer Beratungsstruktur sowie die Erarbeitung der Aufgaben und Zuständigkeiten der Regionalmanager*innen.
AWO MWT: Welche Veränderungen sind für dich am deutlichsten spürbar?
E.O-S.: Am deutlichsten spüre ich, dass die Bearbeitung bestimmter Themen nun schneller möglich ist. Des Weiteren gibt es seit der Strukturreform wieder eine fachliche Begleitung für die Einrichtungen, deren Leiter*innen und Teams. Außerdem haben wir regionale Ansprechpartner*innen
AWO MWT: Welche Themen werden du und dein Team in den letzten Monaten des Jahres 2023 bearbeiten?
E.O-S.: Wir wollen die Struktur insgesamt stabilisieren. Wir möchten die Einrichtungen in ihrer fachlichen Ausrichtung unterstützen und deren Finanzierung für das kommende Jahr sicherstellen. Außerdem werden wir hinsichtlich der Fortführung und Beendigung von Projekten Entscheidungen treffen.
AWO MWT: Was wünschst du dir für das Jahr 2024?
E.O-S.: Insbesondere mit Blick auf das Wahljahr wünsche ich mir, dass die Einrichtungen zusammenwachsen, um Ressourcen zu bündeln und Menschen miteinander zu verbinden. Es muss eine zentrale Aufgabe des Geschäftsbereichs sein, politische Bildung zu betreiben und unsere AWO-Werte in die Gesellschaft zu tragen. Genau das ist die Stärke des Bereiches Beratung und Jugendhilfe.
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